Methoden : Gestalttherapie
Die Gestalttherapie geht auf so bekannte Namen zurück wie Fritz Perls und Paul Goodman. Sie hat die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gestaltpsychologie für die Psychotherapie nutzbar gemacht und mit der Forderung des existenzialistischen Philosophen Martin Buber verbunden, die Mitmenschen nicht als Objekte anzusehen, sondern als „Du“ zu achten. Auf diese Weise ist eine wissenschaftlich fundierte Psychotherapie entstanden, die zugleich durch eine tiefe humane Verpflichtung gekennzeichnet ist.
Wir alle sammeln im Laufe unseres Lebens Eindrücke von Menschen und Situationen, die wir verinnerlichen. Weiterhin haben wir eine Vielzahl von Wünschen und Absichten in allen Bereichen unseres Lebens. Über die Eindrücke von Menschen lernen wir als Kleinkinder, in unserer Psyche eine eigene Welt aufzubauen. Diese Eindrücke, die aus Gedanken, Gefühlen und Emotionen bestehen, formen in uns vollendete und unvollendete „Gestalten“, mit denen wir unsere Welt ordnen. Darunter gibt es Formen der Ordnung, die des öfteren nicht in die reale Welt passen und dann von der Psyche entweder verdrängt oder unpassend geäußert werden, und dieses erzeugt Leid.
Gestalt hilft dem / der Betroffenen, unvollendete Gestalten zu vollenden, sodass Unpassendes zu einem Ganzen wird. Gestalt beruht auf Wahrnehmung (Würdigung) im Hier und Jetzt und nähert sich somit der Symptomatik aus dem Jetzt an, was zwar heißen kann, dass es Dinge aus der Vergangenheit gibt, die nach Lösung verlangen, aber diese im Jetzt geschehen, indem man der Gestalt Form gibt, Zuhören und Achtung, und aus dieser Perspektive die Lösung findet.
Die Lösung bei Gestalt bedeutet psychische Heilung, einen gesünderen Umgang mit sich selbst, was nicht unbedingt Anpassung an die Gesellschaft bedeuten muss, wie es in der Psychoanalyse noch vertreten wird.